
Inhalt:
Wir befinden uns weit in der Zukunft, in der Dinge möglich sind und erlaubt, die heute noch undenkbar sind. Man kann die Gene seiner Kinder so verändern lassen, wie man will, man kann sich mit allen möglichen Menschen auf der Welt vernetzen und sein Leben auch virtuell leben. Die meisten Städte sind radioaktiv verseucht und die Menschen, die es sich leisten können, leben auf dem Land.
Lia Kahn lebt in dieser Welt und gehört zu der reichen Kategorie. Sie ist schön und beliebt bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
Bald lernt Lia Auden näher kennen, einen Außenseiter an ihrer Schule mit dem sie sich nach einigen Anfangsschwierigkeiten anfreundet. Mit ihm erkundet sie ihr neues Ich und lernt auch andere Skinner kennen, die mit ihrem Schicksal jedoch völlig anders umgehen, als Lia. Denn während diese sich ständig mit der Frage plagt, ob sie nun Mensch oder Maschine ist und immer noch derselbe Mensch, lassen die anderen Skinner ihre Vergangenheit hinter sich und leben zufrieden im Hier und Jetzt. Der arrogante Jude fällt ihr dabei besonders auf, denn er redet niemals über seine Vergangenheit…
Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.
Schreibstil:
Skinned ist definitiv ein Buch, welches man genießen kann und sollte, denn der Schreibstil lässt sich derart flüssig lesen und ist gleichzeitig so tiefsinnig, dass der Lesefluss und Spaß nicht einmal nachlässt. Da das Buch aus der Sicht von Lia geschrieben ist, kann man sich gut in sie hineinversetzen und durch ihre Gedanken und Beschreibungen lernt man die neue Welt, in der sie lebt außerordentlich gut kennen. Robin Wasserman hat es geschafft mich schnell in das Buch hineinzuziehen und wendet einen Schreibstil an, der auf den ersten Blick relativ gewöhnlich wirkt, wenn man genauer hinsieht jedoch ganz besonders ist und mich besonders durch Metaphern und philosophische Fragen begeistern konnte.
Meinung:
Nachdem ich Skinned nun schon ziemlich lange skeptisch beobachtet und mich endlich rangetraut habe, verstehe ich mal wieder nicht, wie mir dieses Buch so lange entgehen konnte. Es ist genau über das Thema, für das ich mich in letzter Zeit verstärkt interessiere, wie Genforschung, Wissenschaft, Utopien und vieles mehr. Der Leser wird in eine Welt in der Zukunft geführt, die so fremdartig, aber doch gleichzeitig so faszinierend ist, dass man ihr sich kaum entziehen kann. Sehr schnell wird man in das Geschehen geworfen und liegt mit Lia im Krankenhaus, spürt Angst, Leid, Wut und Trauer mit ihr und kann sich vom ersten Moment an mit ihr identifizieren. Zwar ist sie zuerst sehr egoistisch und verwöhnt, jedoch kann man ihre Entwickling deutlich mit verfolgen.
Lia ist ein sehr sympathischer Charakter, die man trotz ihrer Macken irgendwie in sein Herz schließen muss, denn man fühlt einfach mit ihr mit. Man versteht ihren Standpunkt und kann sich in sie hineinversetzen, versteht mit ihr, lernt mit ihr.Das Buch war daher sehr erfrischend, da es nicht dieses stereotypische naiv-leicht blöde Mädchen als Protagonistin hatte, die sich von irgendwelchen düsteren Typen angezogen fühlt und trotz ihrer teilweise etwas beschränkten Art (weil sie es nicht anders
kennt) plötzlich auch über wichtigere Dinge als Kleidung und Status nachdenkt und endlich sich selbst und die Welt in Frage stellt. Auch Auden ist ein glaubwürdiger, sympathischer Charakter, der anfangs jedoch um einiges schwerer zu durchschauen ist. Er ist der einzige, der Lia hilft sich selbst zu finden und ihr zeigt, dass sie mehr als nur eine Maschine ist. Er ist zwar der Außenseiter schlechthin und es war von Anfang an klar, dass er später eine Rolle spielen wird, allerdings ist er deswegen dennoch jemand den man schnell ins Herz schließt.

Eine weitere Besonderheit in Hinblick auf die Charakter ist, dass es niemanden gibt, dessen Standpunkt man nicht verstanden oder nachvollziehen könnte. So reagieren manche zwar sehr hart und herzlos auf Lia, doch jeder hat seine eigenen Beweggründe, die man nach und nach mehr versteht. So habe ich zu Beginn Zoie, Lias Schwester, wirklich gehasst, nach und nach jedoch verstanden, warum sie ist, wie sie ist. Auch die Skinner kann man verstehen, genau so sehr jedoch ebenso die Erleuchteten, die Eltern, die Freunde und sogar den Freund – auch wenn es anfangs schwer fällt. Allein diese Tatsache macht es schwer, sich wirklich auf eine Seite zu stellen, wie es ja bei den meisten philosophischen Themen der Fall ist.
Skinned regt stark zum Nachdenken an und mehr als einmal habe ich mir selbst die Frage gestellt, wie ich mich fühlen würde, doch es war sehr schwer sich so etwas vorzustellen. Immer wieder habe ich versucht mich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, doch letztendlich ist es wirklich Haarspalterei. Es gab eine Stelle, die mir sehr, sehr gut gefallen hat, in der sich Lia fragt, ob sie von den Wissenschaftlern nicht so programmiert wurde, dass sie im Grunde keinen eigenen Willen mehr hat. Jemand anderes behauptet dann, dass die „richtigen“ Menschen auch nicht wissen können, ob sie nicht nur Marionetten irgendeiner höheren Macht sind, was mich sehr zum nachdenken angeregt hat.
Das Buch ist erschütternd, spannend, tiefsinnig und unterhält seinen Leser trotz Jugendsprache auf höherem Niveau. Nicht nur philosophische Themen finden zwischen den Seiten Platz, auch Liebe, Freundschaft und Familie kommt nicht zu kurz. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Science Fiction Welle mitreiten will, sich in eine Geschichte ziehen will, die sich mit Zukunftsszenarien beschäftigt und sich auch mit existenziellen Fragen auseinander setzen will.
Der zweite Teil der Trilogie ist übrigens bereits unter dem Titel „Crashed“ bei script5 erschienen.
Autor: Robin Wasserman
Originaltitel: Skinned
Zum Autor

Heute lebt sie in ihrer Lieblingsstadt New York und schreibt Bücher für junge Erwachsene. [Quelle: *klick*]
Vielen herzlichen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars an
Eure Wortmalereien (5)
Sophia!
5. Februar 2011 at 10:35
Guten Morgen.
Schau mal auf meinem Blog. Da wartet ein Award auf dich! 🙂
Liebe Grüße,
Sophia
Lisi
4. Februar 2011 at 20:37
hi,
ich habe auch einen Award für dich:
http://elisabeth87.myblog.de/elisabeth87/art/6688754/Blog-Award-wird-dankend-angenommen-und-weitergegeben-
Lg Lisi
Marie
4. Februar 2011 at 20:22
das ist völlig an mir vorbeigegangen. Bin gar nicht damit warm geworden. Aber alle die es gelesen haben, sind soo begeistert!
Bin zwar nicht die erste, aber ich habe trotzdem was für dich:
http://booksmybaby.blogspot.com/2011/02/mein-1-award-versatile-blogger.html
Paperdreams
3. Februar 2011 at 20:34
@bookah0lic Daaanke 🙂 Und danke für den Award 😀 echt süß ♥
bookah0lic
3. Februar 2011 at 19:23
Tolle Rezension! Mir hat Skinned auch sehr gut gefallen. Hab Crashed noch auf meinem SuB liegen, muss ich wohl bald in Angriff nehmen.^^
Ach ja und ich verleihe dir hiermit einen Award *hihi*:
http://bookah0lic.blogspot.com/2011/02/award-versatile-blogger.html