|Rezension| „Mistborn 01: Kinder des Nebels“ von Brandon Sanderson
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Einen undurchdachten Weltentwurf kann man Brandon Sanderson nämlich nicht vorwerfen – ganz im Gegenteil: Die Welt, die sich in „Kinder des Nebels“ langsam enthüllt – vermutlich aber in den Folgebänden noch viel mehr zu bieten hat – ist ungeheuer komplex und es hat durchaus seine Zeit gebraucht, bis ich mit den vielen Begriffen und Namen etwas anfangen konnte. Nebelgeborene, Allomanten, Obligatoren und Inquisitoren – da kommt eine Menge auf den (unerfahrenen) Fantasyleser zu, die aber nach einigen Seiten sitzen und Spaß machen. In dem ersten Band der Reihe lernen wir zwar nur einen kleinen Teil der Welt kennen, doch der allein hat es schon in sich: es gibt so vieles zu erkunden, so viele Geheimnisse aufzudecken und so viel zu verlieren, dass man sich auf jeder Seite fragt, wie das Buch ausgehen könnte und dadurch die Spannungskurve konstant erhalten bleibt. Das liegt daran, dass Sanderson immer wieder kleine Rätsel und Geheimnisse ins Geschehen streut und sie langsam auflöst, sodass es immer neue Aufdeckungen gibt, die die Handlung lenken und verändern.
Was letztendlich aber für die unterschiedlichen und beeindruckenden Facetten sorgt, sind die Figuren. Es ist faszinierend, wie immer wieder Schwarz und Weiß ineinander zerfließen und die verschiedensten Grauschattierungen hervorrufen – so ist jede Figur, wenn man sie erst einmal kennengelernt hat, eine Welt in sich. Jeder hat seine Geschichte, seine Art und seinen Charakter, den man schnell zu lieben lernt. Gerade Vin und Kelsier lernt man als Leser besonders gut kennen – und lieben. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Vin ist die Vorsichtige, die niemandem vertraut, was in ihrer Vergangenheit begründet liegt und Kelsier ist eher rätselhaft, aber auch sehr auf Gefühle und Vertrauen bedacht. Es ist ungeheuer spannend zu sehen, wie diese beiden Extreme aufeinandertreffen und sich zusammen, aber auch unabhängig voneinander immer weiter entwickeln und neue Dinge kennenlernen – gerade Vins Entwicklung hat mir besonders gut gefallen. Aber auch Nebenfiguren wie
Docksohn, Sazed, Weher, Spuki und Hamm überzeugen auf ganzer Linie und schleichen sich fast unmerklich ins Leserherz. Sie alle haben ihren eigenen Kopf und sind detalliert ausgearbeitet, sodass tatsächlich jede Szene Spaß macht, wenn man die Figuren schon ein wenig einschätzen kann.
Worum es nun eigentlich geht? Das muss man selbst herausfinden, denn ich möchte da eigentlich gar nicht so viel vorwegnehmen. Es macht den größten Spaß, diese Welt alleine zu erkunden und sich ein eigenes Bild zu machen. Themen wie Macht, Unterdrückung, Magie, Freundschaft, Vertrauen und Liebe spielen eine Rolle, aber letztendlich ist es das Gesamtbild, das so faszinierend gestaltet ist, wenn all diese Aspekte ineinander übergehen und sich vermischen. Wer prinzipiell keine High Fantasy mag, wird wohl auch mit „Kinder des Nebels“ keinen Spaß haben, wer aber auch nur annähernd Interesse an dem Genre und dem Buch hat, sollte der Geschichte definitiv eine Chance geben, denn wenn man schließlich in die Welt eingetaucht und die Figuren in sein Herz geschlossen hat, kommt man so schnell nicht mehr von ihr los. „Kinder des Nebels“ hat mich nicht nur von sich selbst und der Trilogie an sich überzeugt, sondern mir auch Mut gemacht, andere Bücher des Genres (und natürlich auch des Autors) mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
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Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner
Schulzeit phantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur
und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein Debütroman »Elantris«
avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Seit seinen
Jugendbüchern um den jungen Helden Alcatraz und seiner großen Saga um
die »Kinder des Nebels« gilt der junge Autor auch in Deutschland als
einer der neuen Stars der Fantasy. Er wurde auserwählt, Robert Jordans
großen Fantasy-Zyklus »Das Rad der Zeit« fortzuschreiben. Brandon
Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.
[via Heyne]
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Eure Wortmalereien (13)
Katja Junge
26. Dezember 2015 at 16:43
Hallo Marie,Habe das Buch auch gerade gelesen und meine Rezi dazu geschrieben (wenn auch nicht ganz so euphorisch ;-)). Ich verlinke dabei zu anderen Blogs, die auch eine Rezi zu dem Titel geschrieben haben, nur das Du Bescheid weißt. Geht heute Abend online.Viele GrüßeKati@ZeitzuLesen
Marquess Bramble
12. Februar 2014 at 13:36
Ha, ich freu mich jetzt schon, wenn es irgendwann mal in meinem Regal steht! Der Schreibstil scheint zwar ein bisschen anders, als in "Alcatraz" zu sein, aber wie sich das anhört passt das epische, dann eh besser zum Buch.
Liebe Grüße,
Bramble
Alexandra D.
6. Februar 2014 at 13:46
Hmm, ne das wär glaub ich weniger was für mich.
Aber schau mal hier, du bist dabei! 🙂
http://everydayliz.de/tag-ich-moechte-unbedingt-lesen/
Liebste Grüße :*
Bou Queen
5. Februar 2014 at 17:42
Jetzt bin ich umso gespannter auf das Buch. Werde es hoffentlich bald auch endlich anfangen. Momentan hat mich ja so richtig das Fantasyfieber gepackt und das klingt alles so unheimlich gut und durchdacht. Mich schrecken nur ein wenig die Covers ab, finde da das eine englische einfach viel "mystischer" und einfach ansehnlicher.
Paperdreams
5. Februar 2014 at 17:45
Oh ja, die Cover sind nicht so schön. Ich finde ja die blau/weißen total schön – wenn man die übernommen hätte… hach, naja, was soll's. Im Regal sieht man ja nur den Rücken und der ist in Ordnung ;D Bin gespannt, ob und wie es dir gefällt 🙂
Bellchen
5. Februar 2014 at 16:42
Nach der Rezension ist das Buch direkt auf meine Wunschliste gewandert. ((:
Liebe Grüße ♥
Paperdreams
5. Februar 2014 at 17:44
Yaaay, Score! 😀 Das freut mich! Ich hoffe, es schafft auch den Sprung ins Regal 🙂
Liebe Grüße ♥
Marie
Elena
5. Februar 2014 at 15:40
Ah, langsam greift das Brandon-Sanderson-Fieber um sich 😀 Unbedingt weiterlesen, es wird noch genialer! Und natürlich auch die anderen Bücher von ihm lesen ^^
Paperdreams
5. Februar 2014 at 15:47
Ja, scheint so, was?:) Mich hat eine englischsprachige Youtuberin angefixt!
Und natürlich werde ich weiterlesen!! 😀
Liebe Grüße ♥
Marie
Ines
5. Februar 2014 at 13:58
Tolle Rezension! Habe "Kinder des Nebels" schon auf meinen Wunschzettel gepackt, als ich gesehen habe, dass du es deiner Bibliothek zugefügt hast. Aber jetzt kann ich es kaum abwarten, es endlich zu lesen. Vorallem da ich mir nach "Das Lied von Eis und Feuer" vorgenommen habe, mehr in dem Genre High Fantasy zu lesen. Danke für das Entdecken und Rezensieren dieses Buches, sonst wäre mir ein interessantes Buch entgangen, das mich hoffentlich genauso sehr begeistern wird wie dich 😉
Paperdreams
5. Februar 2014 at 14:10
Daanke, das freut mich total 🙂 Ich denke, es könnte dir auch richtig gut gefallen! Das Lied von Eis und Feuer möchte ich auch endlich mal lesen, es steht hier jetzt auch schon viel zu lange rum und seit Kinder des Nebels habe ich Lust auf dicke Wälzer 🙂
Bin jedenfalls jetzt schon gespannt, wie dir Kinder des Nebels gefallen wird 🙂
Liebe Grüße ♥
Marie
Ines
5. Februar 2014 at 14:50
Das musst du unbedingt nachholen! Selten hat mich eine Geschichte so sehr in eine andere Welt entführt 🙂
Paperdreams
5. Februar 2014 at 15:47
Werde ich auf jeden Fall 🙂 Die sehen am Ende bestimmt auch richtig toll im Regal aus <3 Hach!