Rezension: Love Story von Erich Segal
Titel: Love Story
Broschiert: 160 Seiten
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 1., Aufl. (September 2004)
Originaltitel: Love Story
Themen: Liebe; Verlust; Leben
«Als sie wieder mal mich und alle diese Musikertypen in einen Topf warf, fragte ich sie, in welcher Reihenfolge sie uns liebte und sie antwortete lächelnd: „In alphabetischer.“ Damals lächelte ich auch. Aber jetzt sitze ich da und überlege, ob sie mich unter meinem Vornamen eingereiht hat – in welchem Fall ich hinter Mozart käme – oder unter meinem Nachnamen, dann müßte ich mich zwischen Bach und die Beatles klemmen. In beiden Fällen komme ich nicht an erster Stelle, worüber ich mir aus irgendeinem blöden Grund ein Loch in den Bauch ärgere […].»
„Was kann man sagen über ein Mädchen von fünfundzwanzig Jahren, das gestorben ist?“
Love Story besticht durch einen einfachen, aber sehr emotionalen Schreibstil, der den Leser von der ersten Seite an bannt und faszinieren kann. Nur allzu schnell wird man in die Geschichte gezogen und fühlt sich in dieser auch direkt wohl. Das Buch ist klar und deutlich geschrieben, ohne irgendwelche blumigen Passagen und das hat es auch nicht nötig, denn auch ohne einen poetischen Schreibstil, erwartet den Leser hier eine ergreifende Geschichte, die unter die Haut geht und noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Trotzdem kann man sagen, dass das Buch gut geschrieben ist, denn der Autor schafft es mit simplen Worten eine riesige Welle an Gefühlen zu vermitteln und die meisten Sätze sind trotz ihrer Banalität so wahr, dass ich sie mir am liebsten rausschreiben würde.
Meinung:
Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen, als ich es in der Bücherkiste meiner Mutter fand und es einfach aufschlug um den ersten Satz zu lesen. Erste Sätze haben in Büchern für mich immer eine große Bedeutung, denn meistens zeigen sie schon, ob mir das Buch gefallen wird oder nicht. Und als ich diesen ersten Satz (s.o.) gelesen hatte, war ich irgendwie sehr fasziniert von dem Buch und habe es kurzerhand mit mir genommen, um es zu ganz zu lesen. Ich kann hier also ehrlich von mir behaupten, dass ich von dem ersten Satz an völlig begeistert von dem Buch war und auch immernoch bin.
Auf den ersten Blick wirkt die Geschichte völlig normal und ohne große Besonderheiten. Mann trifft Frau, die beiden verlieben sich, Eltern sind dagegen und so weiter und so fort. Das mag auch hier zutreffen, doch Love Story hat einfach einen ganz eigenen Charme. So sind die beiden Protagonisten Oliver und Jenny einfach wunderbar gezeichnet und begleiten den Leser mit viel Gefühl und Humor durch die Geschichte. Jenny wird von Oliver auf den ersten Blick als Brillenschlange und kurz darauf als Zicke betitelt, doch trotzdem will er sich mit ihr treffen und auch Jenny, die ihn als „Preppie“ bezeichnet, zeigt trotz ihrer kalten Schulter Interesse an ihm. Gerade dieses „flirtende“ Verhalten macht die Beziehung zwischen den beiden so erfrischend und prickelnd, denn die Dialoge zwischen den beiden spritzen gerade zu vor Humor, Ironie und Gefühl. So schließt man beide direkt in sein Herz und freut sich auf jede weitere Begegnung zwischen ihnen.
Ich habe mich während des Lesens oft erwischt, wie ich schmunzeln oder laut auflachen musste, doch das ist nicht das einzige, was dieses Buch in mir ausgelöst hat. Ich habe mich verliebt, ich habe geweint, getrauert, nachgedacht, gehasst, geliebt, geflucht und habe einfach jedes Gefühl mit Jenny und Oli miterleben können. Selbst die Wendug des Buches, die ich anfangs nicht erwartet hatte, macht das Buch nicht schlechter, auch wenn das Ende traurig und für viele sicherlich nicht akzeptabel ist, so gehört es doch zum Leben dazu und zeigt einmal mehr, wie sehr Love Story das Alltägliche so schön und gleichzeitig traurig wiederspiegelt.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch wirklich jedem ans Herz legen kann, weil es einfach eine herzerwärmende Geschichte ist, die man weglesen, lieben und nochmal lesen kann, ohne das sie langweilig wird. Man findet eine traurig schöne, lebhafte, witzige, romantische und viel zu kurze Geschichte, die trotz ihrer Alltäglichkeit einfach wunderbar lesenswert ist.
Achso, ab 3:00 Min. solltet ihr vielleicht auf Stopp drücken, weil ihr ansonsten, glaube ich, wissen würdet, wie es ausgeht. Und das wäre ja nicht soooo toll ;P
Eure Wortmalereien (2)
Martinas Welt
21. April 2011 at 19:31
Ich hab den Film damals als 14-jährige gesehen und habe mir die Augen ausgeheult. Später habe ich ihn wieder mal im TV gesehen und fand ihn noch immer schön….
lg
Martina
KatarinaLiest
21. April 2011 at 9:45
Das Buch hab ich 2009 gelesen. War nicht so mein Fall, ein bisschen kitschig und irgendwie zu kurz, um interessant zu sein.