|Rezension| „Eve & Adam“
von Michael Grant und Katherine Applegate
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nicht, kann ich noch nicht richtig einschätzen. Die Geschichte an sich liest sich wunderbar schnell weg und das sogar gut und spannend. Man will eigentlich immer wissen, wie es weiter geht, gerade weil die Autoren interessante Wendungen und Überraschungen einbauen, die dafür sorgen, dass die Spannung konstant bleibt, aber irgendetwas fehlt diesem Buch.
Die Magie vielleicht? Das Herz? Viel mehr wirkt es, wie ein weiterer Jugendroman, der weder wirklich futuristisch, noch komplett gegenwärtig ist, vielleicht eher ein Buch auf der Schwelle dazwischen. Das funktioniert zwar, aber nur in Maßen, denn das Buch fühlt sich nicht unbedingt bedeutend an. Wenn ich etwas lese, soll es Gehalt haben und wichtig wirken und obwohl „Eve & Adam“ wichtige Themen anspricht, bleibt die Geschichte blass, die Botschaft bleibt auf der Strecke zurück. In meinen Augen liegt das hauptsächlich an den Nebenfiguren, die die Fäden in den Händen halten und denen es allesamt an Glaubwürdigkeit fehlt. Die Forscher wirken kindisch, fast wie Teenager und nicht skrupellos und kaltherzig und es wird öfter mal auf das ein oder andere Klischee zurückgegriffen, was zeitweise einfach lächerlich wirkt. Die Protagonisten hingegen haben mir gut gefallen und nur begrenzt in Schubladen gepasst – allen voran Evening (Eve oder E.V.) war eine sehr sympathische Figur, im Gesamtblick auf Protagonisten anderer Geschichten geht sie aber dennoch ein wenig unter.
Gut gefallen haben mir die vielen kleinen Ausflüge in das Reich der Genetik und die damit zusammenhängenden moralischen Fragen, die aber nur sehr oberflächlich angeschnitten werden. Hier hätte man sich durchaus noch viel mehr trauen können und noch eindringlicher mit den Fragen beschäftigen können. Dennoch war es faszinierend, wie die Autoren die Thematiken rund um Forschung, Fortschritt und ganz menschlichen Problemen angehen und dabei auf viele bereits aktuelle Problematiken eingehen.
Was ich mit dieser Review insgesamt sagen will, ist wohl einfach nur, dass „Eve & Adam“ zwar durchaus ein solide geschriebener und rasant erzählter Roman ist, in der Flut von Jugendbüchern aber untergeht und eher mittelmäßig bleibt. Zwar wartet das Buch mit interessanten Einfällen auf, die meist anders kommen,als man denkt, letztendlich bleibt die Geschichte jedoch nur das: eine Geschichte, die nicht aus den Buchdeckeln entfliehen kann und zeitweise konstruiert wirkt. Das macht „Eve & Adam“ nicht zu einem schlechten, aber auch auf gar keinen Fall zu einem guten Buch. Wer etwas leicht verdauliches und schnell lesbares für Zwischendurch sucht und gerne ein paar nicht zu schwerwiegende futuristische Elemente möchte, für den ist die Geschichte von Evening und Solo sicherlich genau das Richtige. Wer allerdings auf der Suche nach einer tiefgründigen Geschichte ist, die besonders originell ist und moralische Fragen eingehend untersucht, ist hier falsch bedient.
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Wer glaubt, bereits anhand des Titels zu wissen, was diese Geschichte zu bieten hat, liegt falsch, denn in „Eve & Adam“ kommt vieles ganz anders, als man denkt. Neben dem leichten und humorvollen Schreibstil und den oberflächlich angeschnittenen moralischen Fragen, ist das aber auch schon alles, was dieser Jugendroman zu bieten hat, der anscheinend selbst noch nicht genau weiß, in welches Genre er gehört. Vielleicht liegt es an dieser Unbestimmtheit, vielleicht aber auch daran, dass sich das Buch nicht besonders wichtig anfühlt, das volle Potenzial nicht genutzt wurde, dass „Eve & Adam“ nichts sein wird, was mir langfristig in Erinnerung bleibt. Als Auftakt einer Reihe bleibt der Roman sehr ungenau in seinen Zielen und hangelt sich von einem Erlebnis zum Nächsten, sodass es weniger gut bestimmbar ist, was das Buch denn nun genau aussagen möchte. Dennoch liest „Eve & Adam“ sich gut zwischendurch weg und macht Spaß – wer nichts anderes sucht, wird die Geschichte mögen!

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Michael Grant, der in Kalifornien geboren wurde, hat ein bewegtes
Leben: Als Kind besuchte er zehn Schulen in fünf amerikanischen Staaten
und verbrachte einige Zeit in Frankreich, Italien und auf den Azoren.
Er hat spät angefangen Kinder- und Jugendbücher zu schreiben, ist aber
inzwischen umso aktiver als Autor. Derzeit lebt er mit seiner Frau, der
Autorin Katherine Applegate, und seinen zwei Kindern in North Carolina. Gemeinsam mit ihr hat er über 150 Bücher geschrieben. [via Ravensburger]
Eure Wortmalereien (10)
Vanessa
11. Januar 2014 at 18:19
Hmm… irgendwie habe ich aufgrund des wunderschönen englischen Covers viel mehr erwartet. Schade, dass die Bücher nicht immer so gut sind, wie sie aussehen ^^
Sandrina S
9. Januar 2014 at 19:59
Finde das Cover ganz arg schrecklich und auch so spricht micht der klappentext so gar nicht an 😛
LG, Sandrina
Deniz
5. Januar 2014 at 21:57
Marie, du hast Ähnliches (und teilweise exakt das Gleiche) geschrieben, was ich auch bei einem anderen Buch von Michael Grant geschrieben habe. xDDD
"und ob ich das gut finden soll oder
nicht, kann ich noch nicht richtig einschätzen. Die Geschichte an sich liest sich wunderbar schnell weg und das sogar gut und spannend. Man will eigentlich immer wissen, wie es weiter geht, […] aber irgendetwas fehlt diesem Buch." Au ja! 😀
Und dein "konstruiert" gefällt mir besonders, denn so ging es mir auch mit "Gone". 😀 Ich habe dem Buch auch 3 Sterne vergeben. Ich werde mir das Buch nicht anschaffen, so sehr es mich auch anspricht. Ich weiß wie Grant schreibt und ich will mir nicht noch eine Reihe von ihm aufhalsen lassen, die ich jahrelang verfolge und wo der Verlag länger zum Übersetzen braucht als der Autor schreibt. xD Die "Gone"-Reihe, die ich seit 6 Jahren verfolge ist bald zu Ende (die Reihe ist für mich wie Harry Potter für andere, nur das HP gut ist und Gone durchschnittlich :'D)… und das ist auch gut so, wenn ich damit durch bin! Alter, das kann man doch nicht angehen! 1 1/2 Jahre zum Übersetzen des Buches!!! Das ist bei hoher Literatur verständlich, sogar bei Eragon 4 hätte ich sowas akzeptiert (auch wenn das dort nicht der Fall war), aber bei GONE?! Das ist Jugendsprache! Das Buch bietet einem einen Wortschatz von gefühlten 200 Wörtern! >.<
Okay, genügend aufgeregt. 😀
Schöne Rezi.^^
<3
Marquess Bramble
5. Januar 2014 at 21:42
Hm, Michael Grant und Genetik, ist ja für mich eigentlich ein wahrer Traum! Aber Originalität und moralische Fragen, besonders was das Feld Genetik betrifft, hätte ich schon gerne gehabt. Ich meine, das ist ja schon etwas, worüber man sich ernsthaft Gedanken machen muss und vielleicht wäre es mal nicht schlecht, wenn man das vor den Kopf geschlagen bekommt.
Andererseits macht mich der erste Satz schon wieder neugierig, dann aber aufgewogen mit der Rezension… Ich schau mal ob ich mir fix die Leseprobe irgendwo besorgen kann 🙂
Liebe Grüße,
Bramble
Sandy
5. Januar 2014 at 20:11
Ich habe fast befürchtet, dass es nur so eine mittelmäßige Geschichte sein könnte. Aber eine tolle Rezension, die mich darin bestärkt, es erstmal nicht ins Nest ziehen zu lassen.
Paperdreams
5. Januar 2014 at 20:20
Yay, noch jemandem geholfen 😀 Solltest du es doch irgendwann einmal lesen, bin ich dennoch gespannt, was du dazu sagst!
Cherry
5. Januar 2014 at 20:02
Ich danke dir für die Rezi, denn ich wollte mir das Buch schon beinahe anschaffen. Auf so Lala habe ich derzeit aber keine Lust, und werde es jetzt lieber sein lassen 😉
Ich finde es übrigens großartig, dass du selbst aus eher mittelmäßigen Büchern doch noch so schöne Zitate heraussuchst. Man merkt wirklich, wie viel Mühe du dir mit den Rezensionen gibst 🙂
Paperdreams
5. Januar 2014 at 20:19
Dann freut es mich sehr, dass ich dir bei der Entscheidung helfen konnte 🙂
Daaanke, ich bin da einfach sehr perfektionistisch und versuche immer, das beste rauszuholen 😉 Sehr gut, dass das auch so ankommt!
Lesekatze
5. Januar 2014 at 17:42
Wow. Du hast was positives an dem Roman gefunden 😀
Ich habe vor einem Jahr mal überlegt, mir das Buch auf englisch zu kaufen.
Jedoch waren die Rezensionen so erschreckend.. da hab ichs lieber gelassen 😀
Das Buch wurde richtig durch den Dreck gezogen (;
Liebe Grüße, Lesekatze
Paperdreams
5. Januar 2014 at 17:46
Echt? Bei Goodreads sind die Bewertungen doch so bei 3,5 – das geht ja noch 😀 So richtig schlecht fand ich das Buch nicht, durchschnittlich halt und nichts besonderes, aber für zwischendurch auch nicht zu verachten 😀 Da habe ich schon schlimmeres gelesen 😉
Liebe Grüße,
Marie