|Rezension| „Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey
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| Oetinger | Hardcover | 592 Seiten | €19,99 | Amazon | |
Meteoriten nahezu gleichzeitig an unterschiedlichen Orten der Erde
einschlagen, gibt es keinen Zweifel mehr: Die Zeit ist gekommen.
ENDGAME hat begonnen! Jeder der Meteoriten überbringt eine Nachricht,
die die zwölf Auserwählten entschlüsseln müssen und die sie schließlich
an einem geheimnisvollen Ort zusammenführt. Dort stehen sie ihren
Gegnern zum ersten Mal gegenüber. Ein Wettkampf auf Leben und Tod
beginnt und eine rücksichtslose Jagd um den gesamten Globus. Die Spieler
müssen zu allem bereit sein. Wird Arroganz Bescheidenheit schlagen?
Klugheit Stärke übertreffen? Wird Gnadenlosigkeit am Ende siegen?
Schönheit von Nutzen sein? Muss man ein guter Mensch sein, um zu
überleben? ENDGAME wird es zeigen. Aber nur wer die Hinweise richtig
deutet und die drei Schlüssel findet, geht als Gewinner hervor. Und nur
seine Linie wird überleben, wenn die gesamte Menschheit vernichtet wird.
Die Sache mit extrem umworbenen Büchern ist die, das sie oft auf einem Erwartungsgerüst aufbauen, das sie nicht halten können. Schon Wochen vor dem Erscheinungstermin muss dieses Buch unbedingt jeder lesen wollen, es muss überall auftauchen und sich mit großen Gewinnspielen und Versprechungen in die Köpfe der Menschen drängen – an sich eine interessante Sache und gerade bei „Endgame“ auch eine durchaus gelungene Aktion, denn die Werbung rund um das Buch hat mich ziemlich mitgerissen. Aber wie das nun einmal so ist, macht ein Hype noch lange kein gutes Buch und so bricht auch „Endgame“ unter den Tonnen an Erwartungen zusammen und schafft es kaum, die großen Worte zu erfüllen, die man immer im Kopf hatte, wenn man an das Buch mit dem goldglänzenden Cover gedacht hat. Ja, die ersten hundert Seiten lesen sich spannend und lassen Bilder wie aus einem Film entstehen, aber nach einiger Zeit wird dem Buch genau das zum Verhängnis: die Kurzlebigkeit – im wahrsten Sinne des Wortes.
Womit wir dann auch schon bei den Figuren wären. Es ist schon schwer genug, sich in ganze zwölf Charaktere hineinversetzen zu müssen, es ist noch dazu unmöglich, eine Bindung zu ‚Menschen‘ aufzubauen, die alles wegmetzeln, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Da gibt es sicherlich die ein oder andere Ausnahme und womöglich soll diese Brutalität authentisch wirken, aber da das Buch kaum aus etwas anderem besteht, drängte sich mir schnell die Frage auf, was das Buch mir nun eigentlich genau sagen möchte. Gerade zum Ende hin werden die Tode immer sinnloser und fast schon nervig, sodass ich ehrlich gesagt relativ froh war, endlich durch zu sein. Ja, manche Figuren waren selbst mir sympathisch (darunter Jago, Sarah und Shari), aber mehr war es irgendwie auch nicht. Ja, manche Dinge waren definitiv interessant und spannende Ansätze waren auch dabei – beispielsweise die Sache mit den Schöpfern, die aber kaum ausgeführt wurde und auch die Wendung gegen Ende des Buches hat wieder frischen Wind in die Geschichte gebracht, aber das reicht mir einfach nicht.
Eure Wortmalereien (7)
Sandy
31. Oktober 2014 at 14:19
Klare Worte. So mag ich das. Mich hat das Buch noch nie angesprochen. Der Plot klingt nicht nach was Neuem. Und der ganze Hype hat mich auch eher abgetörnt, als wie angefixt.Gut zu wissen, dass es bei dir so wenig Eindruck hinterlassen hat. Dann spare ich das Geld für Lesestoff, der wirklich interessant klingt. :)Liebe GrüßeSandy
Steffis Bücher Bloggeria
30. Oktober 2014 at 21:20
Huhu Marie,dann habe ich ja doch scheinbar alles richtig gemacht, indem ich das Buch nun erst einmal links liegen lasse! Für manche Bücher wird aber auch echt schon fast zu viel Werbung gemacht!Vielen Dank fürs Geldsparen ;)Dir noch einen schönen Abend!Liebste Grüßlis Steffi
Jasi Ich
30. Oktober 2014 at 17:18
Huhuuuu ♥ Leider bist du eine der vielen UNbegeisterten Leser des Buches. Da muss ich mich wohl aufs Rätseln als auf die Story freuen 😉 Fang das Buch nämlich demnächst an & plane schon fleißig was ich mit meinen 500.000$ so machen werde. Haha :'D Tolle Rezi ♥ Deine Bilder finde ich wie immer übrigens ZAUBERHAFT! Da sieht das Cover beinahe schöner aus, als in echt. Alles Liebe,Jasi ♥
Ana Disaster
30. Oktober 2014 at 17:09
Krass krass krass! Als ich es in der Mayersche gesehen habe, dachte ich es wäre das neue Panem. Ich denke ich will mir zwar selber eine Meinung bilden, aber naja bin grade doch geschockt dass du es dann doch so schlecht fandest. Ich habe mir jetzt nur das Fazit durchgelesen, weil ich sonst immer so schnell deine Meinung annehme (kannst echt überzeugend sein :D). Liebe Grüße, Ana
Alina
30. Oktober 2014 at 15:47
Hey du,WOW geile Rezi. Die Bilder sind der Hammer!! Hast du wirklich toll gemacht!!Schade das dir das Buch nicht so gefallen hat. Ich probiere es auch mal aus und berichte dann.Liebe GrüßeAlina
Lole
30. Oktober 2014 at 15:01
Hallo (:War letzte Woche in einer Buchhandlung und das war das erste Buch, welches mir sofort ins Auge gesprungen ist! Der glänzende Umschlag, der Aufhänger mit dem Kryptorätsel… Ich hab es jedoch nicht mitgenommen, da ich zurzeit zu viel für die Uni zu tun habe. Und nach deiner Rezension jetzt, bin ich echt froh!Ich werde wohl noch einige Meinungen einholen und dann entscheiden, ob ich es kaufen werde!Auf jeden Fall eine ganz tolle Rezension!Liebste grüße Lole
Lisa K
30. Oktober 2014 at 14:41
Da sieht man wie unterschiedlich Lesegeschmäcker sein können :)Ich habe genau das was du am Buch kritisiert geliebt. Ich fand es sehr gut, dass einem die Sympathie zu den Charakteren nicht aufgedrängt wird. Ich hasse nichts mehr als diese Sympatiehascherei. Deswegen mochte ich Sarah auch nicht. Und ich glaube ich möchte mich auch gar nicht in einen der 12 reinversetzten, dazu ist der Hintergrund der Personen einfach zu extrem. Ich möchte das Buch als Beobachter lesen und dazu war es genau richtig. ;)Das einzige was mich auch total kalt ließ war das Kryptorätsel. Aber es stört beim Lesen ja auch nicht, wenn man es ignoriert. Ich freu mich auf Band 2 total 🙂