|Rezension| „Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte“ von Crystal Chan
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| Magellan | Hardcover | 316 Seiten | €14,95 | Amazon | |
Der Geburtstag der zwölfjährigen Jewel ist gleichzeitig auch der Todestag ihres Bruders Bird, den sie daher nie kennenlernen durfte. Der tragische Verlust hängt über der Familie und Jewel fühlt sich mehr und mehr unverstanden und als unakzeptierten Ersatz für Bird – ihre Eltern beachten sie kaum und schweigen alle Probleme tot und ihr Großvater hat seit jenem Tag nie mehr ein Wort geredet. In diesem Sommer jedoch lernt Jewel John kennen und zwischen Sternen, Steinen, Freundschaft und Veränderungen, lernt sie endlich zu fliegen…
Fliegen mit Worten, tieftrauriges Regenwolkengrau und klatschmohnfarbiges Glück, eine Geschichte mit Herz und Schwere durchzogen mit federleichten Schmunzelmomenten – dieses Buch ist voll davon. Es ist voller unterschiedlicher Gefühle und Gedanken, Menschen und Themen, dass man meinen könnte, es würde überschwappen, aber trotz allem bleibt es auf dem Boden, ist echt, authentisch und real – so real, wie ein Buch nur sein kann. Über „Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte“ liegt die ganze Geschichte über eine bedrückende Grundstimmung, die dem Leser dann und wann auf jeden Fall Tränen in die Augen treiben wird – aber ganz ehrlich? Ich habe gerne geweint. Ich habe dieses Buch gerne gelesen und es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite immer wieder überrascht, neugierig gemacht, traurig und glücklich werden lassen. „Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte“ ist eines dieser Bücher, bei denen ich nicht nachdenken musste, wie ich es bewerten würde – es kann nur fünf Herzchen bekommen.
Dabei lernt der Leser nicht nur Jewel besser kennen, die eine intelligente und aufgeweckte, wenn auch von ihren Eltern sehr vernachlässigte Protagonistin ist, sondern auch ihre komplette Familie und deren Umgang mit der Trauer, was gerade im Hinblick auf Jewels Großvater unheimlich bewegend war. Ihre Beziehung und die Entwicklung dieser zu ihrem Großvater fand ich zauberhaft beschrieben und hat mir mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben. Überhaupt schafft Chan es, eindringlich und ruhig zu erzählen und mit einer solchen Sanftheit, dass man sie kaum vergessen kann. Hinzu kommt die Wortgewalt, die dieses Buch an den Tag legt und mit hohem Anspruch, ohne dabei unverständlich zu sein, eine wunderschöne und todtraurige Geschichte erzählt, die nicht nur von Kindern gelesen werden sollte. Ganz im Gegenteil, dieses Buch ist für Groß und Klein und wird vermutlich jeden auf seine Weise berühren.
Eure Wortmalereien (4)
Damaris Anna
6. November 2014 at 20:30
Hey Marie, ich wollte ja hier noch was schreiben, du bist gerade so fleißig – das mal ganz allgemein 🙂 Deine Rezi zu Bird könnte ich genau so übernehmen, sie ist wundervoll! Außerdem stimmen wir hier voll und ganz überein, gerade was Jewel betrifft. Die Grundaussage des Buches und die vielen tollen Zitate haben mich sehr beeindruckt, das Buch wirkt noch ewig nach (und zudem ist es wunderhübsch!). Man kann gar nicht anders, als hier 5S zu geben. Ich freu mich total, dass dir das Buch genauso viel gegeben hat wie mir.Drück, Damaris
Anonymous
6. November 2014 at 8:13
Hallo, als ich den Titel des Buches sah, konnte ich mir erst nichts vorstellen, aber durch deine Rezension landet das Buch sofort auf meiner Wunschliste. Tolle Rezi !!! 😀
Hannah J.
5. November 2014 at 17:04
Liebe Marie,wow, das ist wirklich eine ganz zauberhafte Rezension! :)Ich liebe Deine Fotos zu den Büchern immer.Das Buch klingt wirklich wunderschön und es sieht einfach süß aus, ich möchte es auch noch lesen. :)Ganz liebe Grüße,Deine Hannahhttp://wonderworld-of-books-from-hannah.blogspot.de/<3
Sonne
5. November 2014 at 16:39
Was für eine schöne Rezension – die macht dem ebenso schönen Buch aber alle Ehre. Ich fand das Werk auch total toll, weil Jewel einfach eine so berührende, intelligente und kindlich-naive Protagonistin ist, die man nur gern haben kann. Und weil das Buch so schön und so traurig ist.Also, ich kann dir nur zustimmen 😉