
Das Reich der sieben Höfe – Flammen und Finsternis von Sarah J. Maas
Feyre hat die grausame Amarantha überlebt, aber die Schrecken unter dem Berge kann sie doch niemals vergessen. In der Nacht wird sie von schrecklichen Albträumen heimgesucht, am Tag stiehlt Tamlin ihren Freiraum. Während sie sich immer weiter in sich selbst zurückzieht und Tamlin alle Anzeichen ignoriert, taucht der High Lord des Hofs der Nacht auf, um Feyre an ihr Abkommen zu erinnern. Eine Woche im Monat muss sie am Hof der Nacht verbringen, dem Grausamkeit und Schrecken nachgesagt werden. Zudem erwachen unaufhaltsame Mächte in Feyre, die sie in ganz Prythian über alle Maßen wertvoll macht. Am Hof der Nacht wird sie schließlich in einen Strudel aus Geheimnissen, Macht und Intrigen gezogen.
SUCHTLEKTÜRE MIT SOGWIRKUNG
NICHT PERFEKT – ABER NAHE DRAN MIT KLEINEN MACKEN
„Flammen und Finsternis“ spielt drei Monate nach den Ereignissen aus dem ersten Band und ist wie gewohnt aus Feyres Ich-Perspektive erzählt. Bereits auf den ersten Seiten erlebt man die schwierige Situation am Frühlingshof und bekommt so auch relativ schnell mit, dass es Feyre nicht gut geht – und Tamlin sogar noch dazu beiträgt. Eines der Dinge, die mich an „Flammen und Finstrernis“ gestört haben ist genau das: die sehr extreme Wandlung von Tamlin und die damit zusammenhängenden Konsequenzen. Natürlich sind Feyre, so wie auch Tamlin nach den Ereignissen des vorangegangenen Bandes traumatisiert, doch die Lösung (oder besser gesagt Nicht-Lösung) dieser Situation fand ich stellenweise problematisch. Zu sehr fühlte ich mich von der Autorin manipuliert, einen anderen Charakter lieber zu mögen, zu sehr schien alles nur einem einzigen Ziel zu folgen. Nach allem, was Feyre im ersten Band aufgegeben hat, kamen mir ihre Entscheidungen im zweiten Band zu übereilt, zu egoistisch vor, auch wenn Tamlin dabei sicherlich nicht die beste Figur macht – ganz im Gegenteil. Dennoch hat mir die Charakterentwicklung von Feyre insgesamt gefallen – wie sie langsam zu sich selbst und ihrem Mut findet, und ihr Selbstbewusstsein zurückgewinnt. Und natürlich hat mir auch Rhysand gefallen (wie könnte es auch nicht so sein?), auch wenn sein Charakter oft gerade durch Tamlin ins rechte Licht gerückt wurde. So lernt man mehr über ihn, seine Beweggründe (hach) und seine Vergangenheit kennen und versteht einiges aus dem ersten Band umso mehr – was mir tatsächlich Lust auf einen Reread gemacht hat.
Neben den altbekannten Figuren, lernt man im diesem Band noch viele weitere Charaktere kennen, die sich nach und nach in den Mittelpunkt und ins Leserherz schleichen. Die Figuren sind durchweg interessant, wenn sie auch auf mich nicht immer so komplex wirkten, wie sie dargestellt wurden. Besonders gefallen hat mir dafür Maas‘ Weltentwurf, vor allen Dingen da man in „Flammen und Finsternis“ zwei weitere Höfe kennen lernt und sich nur allzu gerne von Maas‘ Kreativität verzaubern lässt. Vor allen Dingen der Hof der Nacht ist bis zum Ende faszinierend und hat mit einigen Überraschungen von sich überzeugt. Neben dem spannenden Setting, hat die Reihe um die sieben Höfe auch eine erotische Ebene, die durchaus erwähnenswert ist. Für ein Jugendbuch sind die Sexszenen relativ detailliert beschrieben, jedoch überladen sie das Buch nicht und waren für mich so eine erfrischende Abwechslung in einem sonst eher keuschen Genre. Die wundervolle Mischung aus Atmosphäre, Spannung und zarter Liebesgeschichte machen „Flammen und Finsternis“ eindeutig zu einem absoluten Süchtigmacher, den man kaum aus der Hand legen kann und der mit einigen Wendungen und Handlungssträngen absolut zu überzeugen weiß. Trotz kleinerer Kritik hat mich das Buch geradezu eingesogen und unheimlich viel Spaß gemacht, sodass ich es in jedem Fall weiterempfehlen kann. Wer den ersten Band mochte, wird „Flammen und Finsternis“ garantiert lieben. Ich für meinen Teil kann den dritten Band kaum abwarten!
Eure Wortmalereien (6)
Leselaunen
17. August 2017 at 16:26
Rein optisch sind die Bücher schon ein totaler Hingucker. Ich werde sie auch noch lesen.Neri, Leselaunen
Marie
5. September 2017 at 19:33
Das stimmt, wobei mir die englischen Ausgaben fast noch besser gefallen 🙂
Sonja Wagener
10. August 2017 at 4:45
Huhu liebe Marie, eine wundervolle Rezension zu einem wundervollen Buch <3 Besonders deine Sogbeschreibung fand ich toll 😀 Nach dem ersten Keks aufhören… Wer macht denn sowas? 😀 Ich habe deine Rezension in meiner verlinkt Meine Rezension Ich hoffe, dass das für dich in Ordnung ist? Ansonsten sag mir doch bitte kurz Bescheid, dann lösche ich es natürlich sofort wieder. Liebste GrüßeSonja
Marie
5. September 2017 at 19:33
Hallo liebe Sonja,gaaanz lieben Dank, mich freut's total, dass dir die Beschreibung gefällt 😀 Es gibt bestimmt Leute, die das machen! Aber die sind merkwürdig! :DDanke auch für die Verlinkung :))Allerliebste Grüße,Marie
Lena von Awkward Dangos
8. August 2017 at 22:31
Hey Marie,was für eine geniale Rezension! Nach dem ersten Keks kann auch ich genauso wenig aufhören wie ich auch bei einem guten buch immer weiterlesen muss 😀 Habe mich in deiner Rezi vorsichtig vorangetastet, da ich das Buch erst noch lesen muss und mich nicht spoilern wollte, aber diese Angst war vollkommen unbegründet. Ich kenne eh schon viel zu viele Spoiler zu dieser Reihe 😀 Wenn Autoren den Leser so ein bisschen manipulieren einen Charakter zu mögen oder nicht zu mögen, finde ich das immer ein bisschen unglücklich. Bei Band 1 hat mir aber auch nicht alles gefallen und ich bin trotzdem süchtig nach der Reihe :DLiebe GrüßeLena ♥
Marie
5. September 2017 at 19:32
Hallo liebe Lena,awww, danke dir 🙂 Ich versuche immer, möglichst nicht zu spoilern – sorry, falls mir das nicht gelungen ist! Ich kannte vorher leider auch schon zu viele (bzgl. Rhysand vor allen Dingen!).Ganz liebe Grüße,Marie